Übergabe weiterer Unterschriftenlisten

Im Rahmen unserer gestrigen Protestaktion an den Mulkwitzer Hochkippen wurden dem Bürgermeister der Gemeinde Schleife, Herrn Jörg Funda, weitere 133 händische Unterschriften übergeben.

Somit haben bisher 776 Bürger händisch unterschrieben, die meisten davon aus den Schleifer Dörfern.

Dazu kommen 2086 Unterschriften in der Onlinepetition.

Wir fordern die Gemeinde und die gewählten Gemeindevertreter auf, diese Unterschriften ernst zu nehmen. Bürgerwille darf nicht ignoriert werden.

Anmerkung: Da ja von zwei Räten und einigen Bürgern die Aussage kam, dass sie Leute kennen würden, die ihre Unterschrift gern rückgängig machen wollen:
An uns trat noch niemand diesbezüglich heran.
Wir bitten darum, solche wertherabsetzenden Bemerkungen zu unterlassen und stattdessen uns einfach mitzuteilen, wer diese Bürger sind, dann werden diese selbstverständlich von den Listen gestrichen.
Den Wert und die Aussagekraft der Unterschriftenaktion dürfte das kaum schmälern und vermutlich wird dennoch eine annähernd hohe Zahl bestehen bleiben, die dann immer noch nicht ignoriert werden darf.

Hände weg von den Hochkippen! Unsere Zukunft braucht Natur! (Orga-Team)

SpontaneProtestaktion an den Hochkippen

Heute fanden sich 30 Leute unserer Bürgerinitiative am Fusse der Westkippe zu einer spontanen Willensbekundung ein.

Grund war eine Führung für die Gemeinderäte über die Westkippe durch Flächenbesitzer Herrn Prötzig und die Investoren von Solizer und dem Planungsbüro GICON.

Erneut fand also eine im Interesse der Investoren ausgerichtete Führung statt, so wie bereits im März auf der Ostkippe.

An dieser Stelle sei die Frage erlaubt, wann die Gemeinderäte sich mal naturfachlich über die Hochkippen führen lassen oder ist das nicht notwendig für die Entscheidung? Minimum 110 Arten Rote Liste, Tendenz steigend, befinden sich dort. Versierte Experten wie Mario Trampenau , Christian Hoffmann und diverse Weitere stünden dafür zur Verfügung.
Wir zitieren hier gern ein Zitat von unserem aktiven Mitglied Sylvia:

„Das Naturgebiet der Hochkippen soll geopfert werden für einen imaginären Energiewechsel und Hoffnung auf zeitnahen finanziellen Gewinn.
Vernichtung natürlicher Strukturen wirkt sich aus über viele Generationen. Der vermeintlich vorteilhafte Gewinn im hier und jetzt ist in der Zukunft bedeutungslos. Die Zerstörung des Naturraumes und der Tod und die Vertreibung abertausenden Tier- und Pflanzenindividuen bliebe endgültig. Was für eine Verantwortung! Dies sollte allen Entscheidungsträgern klar sein. Bedenkt es weise und in Ruhe!“

Heute setzten wir wieder mal ein beeindruckendes Signal des Bürgerwillens, welches nicht zu übersehen war.

Aufgrund dessen gab uns Herr Prötzig auch die Gelegenheit, an der Führung teilzunehmen. An der Stelle sei angemerkt, dass wir die Beweggründe von ihm und seinem Sohn durchaus nachvollziehen können und wir empfanden ihn als höflich und korrekt.
Gern sind wir auch zu einem Gespräch mit ihm bereit. Es sollte auch ihm klar sein, um was es da eigentlich geht und was das bedeutet.

Ein Teil unserer BI folgte dann der Einladung und wieder einmal überzeugte Herr Scammell, unser Hubertus, mit Fakten und Argumenten.
Die Aussagen der unteren Forstbehörde sprechen auch eine sehr deutliche Sprache.
GICON konnte wiederholt nicht wirklich überzeugen und es bleibt die Frage, wie man sich als Rat vollumfänglich informieren will, wenn man sich von gewinnorientierten Investoren bzw. den vom Investor beauftragten Planern das Gebiet zeigen lässt.

Wir reden nachwievor von insgesamt 100ha Waldrodungsfläche. 100ha, das entspricht 100000 Bäumen,
und das in einem intakten, unzerschnittenen Naturraum.
Wenn die Bebauungen durchgeführt werden, kommt das einer Katastrophe gleich, deren Folgen nicht absehbar sind.

Werte Räte, am 5.7. entscheidet Ihr. ihr entscheidet nicht für euch, sondern für uns alle und unsere Zukunft.

Hände weg von den Hochkippen! Sagt Nein zur Zerstörung dieses Naturparadieses! (Orga-Team)

Erste Info-Veranstaltung

Unsere erste öffentliche Infoveranstaltung ist geschafft.
Immerhin 40 Zuhörer, überwiegend Mulkwitzer, fanden den Weg zu uns trotz 35Grad und Fussball-EM.

Ein interessanter, fachlicher Abend stand an, zunächst erläuterte Manja die Arbeit unserer Bürgerinitiative, danach erzählte Hubertus Scammel viele interessante Dinge zur Ökologie der Hochkippen, auch die eine oder andere Anekdote war dabei.

Im Anschluss stellte Parkführerin Brigitte Haraszin aus Bad Muskau ihren Artikel im Muskauer Anzeiger vor. Ein überaus interessanter Beitrag über die Entstehung und Entwicklung der Hochkippen.

Ein Highlight war wieder mal der Redebeitrag von Christian Hoffmann vom NABU, er unterstrich den Wert der Flächen anhand aktueller Feststellungen , die er in den letzten Tagen getroffen hat.
Fachlich auf höchstem Niveau ließ er keine Zweifel offen, welchen Wert beide Hochkippen haben, insbesondere auf die Freiflächen und die dortige „Ackernutzung“ nahm er Bezug.

Anschließend meldete sich noch ein Gast, Herr Bartholomäus, Pilzsachverständiger und früher als Diplom-Ingenieur in der Bergbausanierung tätig, u.a. kennt er auch die Hochkippen sehr genau.
Er erläuterte, welche gravierenden Folgen in diesem sensiblen Bereich auf Bodenbeschaffenheit, Erosion usw. zu erwarten sind.

Zum Abschluss führten wir nochmal unseren emotionalen Film auf mit einigen Erläuterungen dazu.

Insgesamt war es ein sehr gelungener Abend und unsere 1. Infoveranstaltung war sicherlich nicht die letzte.

Großer Dank an die Freiwillige Feuerwehr Mulkwitz um Wehrleiter Christian Skobel für die tolle Unterstützung, das war echt klasse.

Zum Schluss noch ein Statement:
Erschreckend und traurig zugleich war, dass nicht ein einziger Vertreter der Gemeinde, nicht ein einziger Gemeinderat, nicht ein einziger Ortschaftsrat den Weg nach Mulkwitz fand.
Insbesondere die Rolle des Ortschaftsrates Mulkwitz können wir in zunehmendem Maße nicht mehr nachvollziehen.
Mittlerweile 90 erwachsene Mulkwitzer haben händisch unterschrieben bei uns, die Stimmungslage im Ort ist eindeutig. Wo ist der Ortschaftsrat Mulkwitz?
Die Frage reichen wir gern weiter an die anderen Entscheidungsträger. Wie genau informieren sich diejenigen ? Bei Führungen durch kaufwillige Investoren?
Mittlerweile ist diese Entwicklung nicht mehr lustig und bezeichnend für das, was wir in den letzten Wochen erlebt haben.
Wie wir als Bürgerinitiative behandelt werden, ist das eine, da stehen wir darüber, auch wenn es traurig ist, aber wie mit dem Bürgerwillen und basisdemokratischen Dingen verfahren wird, das ist erschreckend.

Wir können nur nochmal dringend an die Räte appellieren: Besinnt euch darauf, dass Ihr gewählte Vertreter der Bürger seid!
Es ist an der Zeit, den Weg nochmal zu überdenken, den Ihr gerade gehen wollt.
Schleife hat eine besondere Verantwortung! (Orga-Team)

Besichtigung der Hochkippen mit Vertretern der Partei AFD

Teil 2 der Führung für politische Vertreter in dieser Woche.
Heute waren der MdL, Umweltpolitischer Sprecher und Landes- und Fraktionsvorsitzende der AFD Sachsen Jörg Urban, MdL Roberto Kuhnert, MdL und forstpolitischer Sprecher René Hein MdL zu Besuch. So begannen wir heute auf der Ostkippe, welche schnell in ihrer Eindrücklichkeit ihren Wert klar machte und als Krönung eine Rotwildsichtung bereithielt.
Auf der Westkippe durften wir einmal mehr ein Kranichpaar beobachten, die Walderdbeeren schmeckten 😉 und die Mischwaldflächen taten ihr Übriges zur Überzeugung der Besucher.

Das Zusammenspiel von Frei- und Waldflächen, von Plateau- und Hanggebieten wurde wieder einmal mehr als deutlich. Das Gebiet in seiner gesamten Dimension spricht eben einfach für sich. 🙂

Wir freuen uns über das Interesse an unseren Bemühungen auch von Seiten der AFD-Politiker. Die Vertreter der AfD Görlitz sowie der AfD Sachsen sagten uns im Ergebnis der fast 3-stündigen Tour durch das Gelände ihre volle Unterstützung beim Schutz des Terrains zu. Dafür schon jetzt ein riesengroßes DANKE.

Unser Wunsch ist ein fairer Umgang und ein gutes Miteinander aller politischen Fraktionen zu diesem sensiblen Thema. „Umweltschutz“ (in diesem Fall die Energiewende) kann nicht auf der Basis von Zerstörung gewachsener Ökosysteme funktionieren. Das, was vorhanden ist, muss unbedingt erhalten und geschützt werden! Und das sollte eben nicht nur ein „Interesse“ sein, welches es abzuwägen gilt, sondern als unbedingtes MUSS angesehen werden, denn die Natur ist unser Lebensraum, unsere Lebensgrundlage. (Orga-Team)

Besichtigung der Hochkippen mit Vertretern der Partei DIE LINKE

Heute folgte Teil 1 der Führungen für politische Vertreter in dieser Woche.
Zu Gast waren die Landtagsabgeordnete Antonia Mertsching und Heike Krahl von der Partei DIE LINKE. Kreisverband Görlitz .

Zunächst ging es auf das Plateau der Westkippe, wo wir die Dimension der geplanten Zerstörungen (Solar- UND Windkraft) erläuterten und unsere Standpunkte austauschten.
Klar ist sicherlich für beide Seiten, dass es ohne erneuerbare Energie in der Zukunft nicht geht.
Klar machen wollten wir aber auch, dass es eben nicht überall geht und umfangreiche Zerstörungen der Natur durch nichts zu rechtfertigen sind, natürlich auch nicht durch „grünen Strom“.
Wir erläuterten, wie prekär die Lage derzeit ist und in welcher Dimension hier geplant wird. ( u.a. das Novum, über 100ha Wald für einen Solarpark zu roden, was es in dieser Dimension in Deutschland noch nie gab und auch die Tatsache, dass gerade Schleife als Gemeinde eine besondere Verantwortung gegenüber der noch verbliebenen Natur hat in Hinblick auf die riesigen Zerstörungen durch den Tagebau).

Es entwickelte sich ein sehr angenehmer Gesprächsaustausch.
Nebenbei erkundeten wir die Hochkippe West, die sich heute im schönsten Sonnenlicht zeigte. Viele Tiersichtungen gab es aufgrund der Uhrzeit und der großen Wärme nicht, ein Feldhase, eine Hirschkuh und später ein majestätischer Rothirsch mit Bastgeweih ließen unsere Besucher doch einen schönen Eindruck von dieser Idylle gewinnen.
Zum Abschluss gab es noch einen kurzen Abstecher auf das Plateau der Ostkippe, wo wir den Ausblick über die riesige Plateaufläche, untermalt vom Singen der Feldlerchen und Zirpen der Grillen, genießen durften.

Danke an Antonia Mertsching und Heike Krahl für den interessanten Austausch und wir hoffen, dass wir die Besonderheit des Gebietes gut rüberbringen konnten. 😊

Wir hoffen, dass die Politik uns unterstützt, dieses einmalige Gebiet zu erhalten und mit uns gemeinsam für alternative Standorte eintritt. Erneuerbare Energie, ja klar, aber nicht in unzerschnittenen und wertvollen Ökosysteme! (Orga-Team)

Internationaler Tag der Umwelt

Heute ist der Tag der #Umwelt. Ein Tag um innezuhalten und uns unserer Abhängigkeit bewusst zu werden. Unserer Abhängigkeit von einer funktionierenden Natur. Jeder Quadratmeter Ökosystem ist extrem wertvoll, da viel zu lange schon Raubbau betrieben wurde. Hochmut, Geldstreben wird uns allen bald „teuer“ zu stehen bekommen.

Allen erneut ein herzliches Dankeschön für jede Unterstützung! Ihr seid die Besten!
Habt alle ein wunderschönes sonniges Wochenende! ☀️

Insekten schützen – Vielfalt bewahren!

Als Nachtrag zur Wanderung am 29.5.2021, hier der Bericht von Christian Penk.

Bei wechselhaftem Wetter zwischen Regen und Sonnenschein waren etwa 50
Menschen der IG Mulkwitzer Hochkippen zu einer aprilhaften
Frühlings-Wanderung im Mai aufgebrochen. Zur Begrüßungsrede für den
historischen Abriss um die Mulkwitzer Hochkippen meldeten sich im
Hintergrund Kuckuck, Schwarzspecht und Mönchsgrasmücke zu Wort. Zuerst ging
es auf die Mulkwitzer Hochkippe West, vorbei an einem Stapel Birkenholz, wo
der Rotbraune Sitter noch nicht vollständig aus dem Holz hervorgewachsen
war. Auf dem Wegstreifen waren ebenso noch keine Orchideen zu erkennen. Es
ging an der westlichen Außenkante zu einem Birkenbuschwald am Hang. Die
Sonne zeigte sich und schon waren die Schmetterlinge auf der Wiese zugange.
Ein Brauner Feuerfalter, ein gemeiner Bläuling, Kohlweißlinge, Grüner
Zipfelfalter, Heidespanner, Segelfalter und Trauermantel zeigten sich. Auf
den Wiesen blühten gerade Wiesenglockenblume, Magerite, Wiesenboxbart,
Ackerhelmkraut, Wolfsmilch. Schade, daß der Bauer wieder mal die
Kräuterwiese umgebrochen hatte. Durch die mehrfachen Umbrechungen werden
eigentlich häufige heimische Arten wie die Wiesenglockenblume, Magerite,
Wiesenboxbart wieder und noch mehr zu Raritäten werden. Die Sandstrohblume
ist ebenfalls nicht all zu oft vertreten. An den Teichen wechselten
akkustisch Teichrohrsängers und Teichfrösche. Wieder setzte der Regen ein,
der dann aber wieder schnell aufhörte und die Sonne sich durch die Wolken
kämpfte. An der Heuschreckenwiese war bei dem kühlen Wetter gar nichts los.
Jedenfalls nur Schmetterlinge. An der Hütte gab es dann einen kleinen
Imbiss. Weiter ging es zu einem flechtenbewachsenen Lerchenbestand, wo
Hubertus Scammel die Maßnahmen im Waldumbau erläuterte, den Versuch damit
mehr Vegetation in die Kiefernbestände zu bringen. Nach dem Imbiss dann ging
es auf die Mulkwitzer Hochkippe Teil Rohner Ostkippe. D.Jakubik erläuterte
die Fauna und Flora auf dem Plateau, nachdem wir beim Aufstieg 8
Wildschweine beobachten konnten. Herunter zum Schluß führte die Wanderung an
einem kleinen Seggenried vorbei zurück zum Parkplatz. Erstaunlich viele
Menschen von außerhalb der Wanderung gingen auf der Hochkippe wandern. (Text und Bilder Kito Pjenk)

Wanderung über die Hochkippen

Nach einem arbeitsreichen Freitag (Führung mit Politik, Treffen NABU mit Dokumentation Seeadlerhorst)
war es heute soweit:
Eine Wanderung mit dem „harten Kern“ unserer Bürgerinitiative stand an. Ausgeschmückt mit wichtigen Informationen zum Habitat.
Ein kleines Dankeschön vom Orga-Team für die großartige Unterstützung der zur Zeit etwa 50 aktiven Mitstreiter, die bei allen Aktionen tatkräftig helfen.

Zum Start erläuterte Hubertus Scammel nochmal die Entstehungsgeschichte und die ökologische Bedeutung des Hochkippen-Habitats.
Danach ging es auf die Westkippe.
Das Wetter spielte zwischendurch nicht ganz mit, dies tat dem Erlebnis keinen Abbruch.
Eine atemberaubende Naturlandschaft zeigte sich in ihrem schönsten Kleid und es gab wohl niemanden, der nicht tief beeindruckt war.
An der alten Jagdhütte wartete ein von uns vorbereiteter Mittagsimbiss.
Danach ging es weiter zur Ostkippe.
Dort war natürlich die riesige Plateaufläche das Beeindruckendste.
Ein paar Wildschweine leisten uns kurzzeitig Gesellschaft und wir beobachteten Rohrweihen und Turmfalken bei der Jagd auf Nahrung.
Die Musik der Feldlerchen, die auf der Ostkippe zahlreich vertreten sind, sorgte ebenfalls für Begeisterung.
Es war einfach ein super Tag und wir vom Orga-Team möchten uns nochmal herzlich bei Allen bedanken, die teilnahmen und freuen uns, dass wir soviele aktive Bürger bei uns wissen.
Wir alle zusammen sind uns einig, dass wir alles tun werden, was uns möglich ist, um dieses Paradies vor der Zerstörung zu bewahren. (Orga-Team)