SZ vom heutigen Tage… mit der Bitte, aufmerksam zu lesen – auch die Stellungnahme des Ortschaftsrates – und wirken zu lassen. Wir denken, es bedarf keines weiteren Kommentars unsererseits.
Euch allen Naturliebhabern und Unterstützern wünschen wir ein sonniges Wochenende. 🙂
Wenn die Pläne (die ja bereits von der Gemeinde Schleife und ihren Räten positiv per Abstimmung bewertet wurden) durchkommen, fallen exakt 131 ha Wald. 131 ha, 131Millionen und nochmal 310 Tausend Quadratmeter, 130 Fussballfelder …. Da sind noch keine Betriebsstraßen, keine Leitungstrassen und auch nicht die geplanten Umspannwerke inbegriffen. Das nochmal von uns zum Nachdenken, auch für diejenigen, die uns vorwerfen, wir verbreiten Halbwahrheiten, „da ja kein einziger Baum fällt“. Vielleicht denkt ja irgendwann auch einer der Räte mal darüber nach, welchem Irrsinn er zugestimmt hat. 130 ha sind rund 100000 Bäume. Schönes Wochenende. (Orga-Team)
Lange Zeit haben wir ja versucht zu verstehen, welche Gründe für die Bebauung eines unterschnittenen Gebietes sprechen könnten. Wir haben auch danach gefragt und nie plausible Antworten bekommen.
Im Juni dann recherchierten wir zum Thema Regionalplan. Das ist ein Plan, der die regionale Raumplanung regelt. Der derzeit gültige Regionalplan befindet sich in der Fortschreibung, Überarbeitung sozusagen. Zu diesem Entwurf gab es im letzten Jahr für die Gemeinde Schleife die Möglichkeit, Stellung zu nehmen. Da es im Rahmen der Raumplanung Ideen für Windkraftanlagen auf dem Areal der Westkippe gibt und sich dies in der Prüfung befindet, war genau das anscheinend der einzige Dorn im Auge. Aus Sicht der Gemeinde Schleife, voran der OR Mulkwitz, galt es, dies mit allen (!) Mitteln zu verhindern.
❗️Nun wurden allerdings nicht naturschutzrelevante Argumente vorgebracht, sondern es wurde die Bebauung mit Solaranlagen vorgeschlagen, und zwar, bevor irgendein Investor anklopfte❗️
Die Gemeinde selbst war es also, die diese Idee ins Leben rief. Dies wurde so nie kommuniziert, nicht uns gegenüber, nicht den Bürgern gegenüber und auch sonst nirgends. Soviel zum Thema Transparenz und Ehrlichkeit. Ganz abgesehen davon, dass nach unserer Kenntnis und nach der Einholung von Auskünften, die Idee „Solar“ das Thema Windkraft nicht außer Kraft setzt. Denn wenn ein Gebiet durch Messungen als exponiert deklariert wird (wenn genug Wind auf einer Fläche vorherrscht, um Strom zu erzeugen), kann diese exponierte Lage natürlich nicht gegen Solar getauscht werden (planerisch), sehr wohl kann beides parallel betrieben werden. Die Stellungnahme der Gemeinde kontra Windkraft ging also höchstwahrscheinlich ins Leere, brachte Solar aber überhaupt erst ins Rennen. Viele naturschutzrelevanten Fakten, die man durchaus auch gegen WKA ins Feld führen könnte, werden im Falle einer Bebauung durch Solar entkräftet. Sollte also das Planverfahren zu einem positiven Entscheid zugunsten der Bebauung ausgehen und im Anschluss daran der Bau der WKA realisiert werden, dürfen sich die Gemeinderäte fragen, warum sie nicht die Möglichkeit im Rahmen der Planungshoheit ausgenutzt haben und von vornherein einer Bebauung erst einmal rigoros widersprochen haben. Denn der einen Bebauung zustimmen und die andere – aus rein optischen Gründen-ablehnen, ist irgendwie unglaubhaft. Denn Strom kommt ja schließlich nicht einfach aus der Steckdose… 😉 (Orga-Team)
Ein nicht ganz perfektes, aber spektakuläres Foto von der Plateaufläche Ost.
Eine Rohrweihe auf Ausschau nach Beute, während am Rand der Wiese, außerhalb des Kamerafocus, ein Rudel Rothirsche äst.
Die Rohrweihe, Status „streng geschützt (SG)“ ist laut Roter Liste ein sehr störanfälliger Greifvogel (Störungssensibillität Stufe 3-hoch) und ein auf der Ostkippe häufig anzutreffender Greifvogel. Aufgrund der hohen Artenvielfalt auf der NICHT INTENSIV genutzten Fläche, die auf dem Papier eine Landwirtschaftsfläche ist, in der Realität aber ein artenreiches Freilandhabitat, gehören neben der Rohrweihe auch viele andere Greifvögel wie Rotmilan, Seeadler, Mäusebussard, Turmfalke oder Schwarzmilan zum Bild der Ostkippe. (Text und Bild Daniel Jakubik)
Diesen Brief stellen wir nun der Öffentlichkeit zur Verfügung, um euch zu zeigen, wie „unsachlich“ wir kommunizieren. Diese „Unsachlichkeit“ und schlimmere Diffamierungen werden uns ja hier und da vorgeworfen.
Dieser Brief wurde am 30.April an alle Gemeinderäte und den Bürgermeister der Gemeinde Schleife versendet.
Wir finden es mittlerweile unverschämt, wie wir dargestellt werden! Von Anfang an waren wir sachlich und haben mit riesigem Arbeitsaufwand Fakten gesammelt, haben wochenlang jede freie Minute genutzt, um den Wert des Gebietes darzustellen. In unserer knappen Freizeit, trotz Familie und anderen Verpflichtungen. Fakten, mittlerweile 3000 Unterschriften und eine eindeutige Stimmungslage werden ignoriert und im Amtsblatt ist nur noch Platz im Werbeteil für unsere zu bezahlenden (!!) Artikel. Nicht mal das wurde uns persönlich mitgeteilt! So sieht also die gern zitierte Bürgernähe und – Beteiligung aus in Schleife?
Die Bürger stehen hinter uns und wir werden nicht mehr schweigen, sondern die nicht mehr nachvollziehbaren Vorgänge klar und deutlich ansprechen. Keinesfalls werden wir nachlassen, wir werden alles versuchen, um die sich anbahnende Katastrophe zu verhindern.
Für unsere Zukunft! Für den Erhalt der letzten Naturreserven! Für Schleife!
Wie die Gemeindevorderen mit dem immer wieder zitierten Stichwort „Bürgerbeteiligung“ umgehen, durften wir ja schon in vollen Zügen genießen. Es ist fast schon lustig, wenn es nicht so traurig wäre.
Aber wir lassen uns nicht beirren und werden weiter da sein für die Herzensangelegenheit unserer Bürger! Viel Spaß beim Hören. Audiobeitrag im Artikel.
Auch wenn man das Wort „Demokratie“ noch so oft in Ausführungen wiederholt – sie muss schon gelebt sein, erst dann ist sie was wert.
Fast 800 (!) handschriftliche Unterschriften und damit ein eindeutiges Votum der Einwohner vermochten den Großteil der Gemeinderäte Schleife nicht dazu zu bewegen, sich eindeutig gegen eine Bebauung des Areals „Mulkwitzer Hochkippen“ zu positionieren. In geheimer (!) Abstimmung stimmte die Mehrzahl für die Bebauung im Sinne des Einzugs in das weitere Verfahren. Wir haben das schon so kommen sehen und sind deshalb nicht allzu überrascht. Dass Einwände und Gegenargumente und auch ein konträrer Bürgerwille nicht gern gesehen waren und sind, haben wir ja schon seit Monaten wahrgenommen. Ausgenommen hiervon sind ausdrücklich die Gemeinderäte, die sich stets mit uns auf Augenhöhe unterhielten, Argumente angehört haben und letztlich ihrem Status als gewählte Vertreter der Einwohner gerecht wurden-auch oder gerade weil es nur zwei an der Zahl waren. Danke für euren Mut, eure Offenheit, eure Standhaftigkeit und eure Vernunft.
Nun geht es also ins weitere Verfahren. Selbstverständlich mit uns. Wir sind vorbereitet 🙂.
Das Bild unten hängt-sehr bezeichnend- im Saal des Sorbischen Kulturzentrums Schleife, im Saal der Gemeinderatssitzungen…
Danke an Christian Penk für den Beitrag: Zu einer weiteren Begehung mit dem Pilzspezialisten Dipl.Ing. Uwe Bartholomäus und Vogelkundler Gerald Freihöfer trafen sich gestern u.a. Hubertus Scammell, Silvana Schulz und weitere Mitglieder der IG-Hochkippen. Die Ausbeute an Pilzen fiel gering aus. Die Erstbegehung war ja nun auch nicht in einer Hauptpilzzeit wie im Oktober/November. Bis auf einen Kartoffelbovist und einen kleine Art Mykorhizaähnlichen Kleinpilz gab es keine anderen Fundstücke. Die Begehung wurde ebenso genutzt um Standorte von Pflanzen, die in Verbindung mit Pilzen stehen aufzusuchen. Hier u.a. die blühende Rotbraune Stendelwurz und einige Wintergrünstandorte. Den Besuchern wurde aufgrund des Auftretens von vielen verschiedenen Insektenarten klar, dass die Westkippenflächen der Mulkwitzer Hochkippe unangetastet bleiben müssen. Im Vorjahr waren bereits die NABU um den Insektenspezialisten Wolf-Harald Liebig auf der Mulkwitzer Hochkippe unterwegs. Auf der Ostkippe haben sich die Fachkundigen vom Lebendstandort der Feldlerchen überzeugen können. Da paradox und unverständlich laut Plan-Karte einige Ausgleichsflächen auf bereits gewachsenen Gebiet zu finden waren(Doldenwinterlieb), kann man bei der Bewertung der als „geringwertig bezeichneten Kiefernwaldflächen“ zum Ergebnis kommen, dass eine weitere Aufwertung der vorhandenen Kiefernwälder aufgrund Bodenverhältnissen und Standortbedingungen nicht mehr möglich ist. Der Fachmann bezeichnete den umgebenden Kiefernwald als im „Höchststadium seiner maximalen Entwicklungsfähigkeit“ und dieser hat aufgrund der Bodenverhältnisse und Großbedingungen nun mal einen Wert als Pilz- und Beerenwald und mehr geht dann da eh nicht. Es wurde ebenfalls in Betracht gezogen, die Flächen um das NSG Schleife für eine Wiederansiedlung des Auerhuhns vorzuschlagen. Für die Flächen der Mulkwitzer Hochkippe und Rohner Ostkippe ist man der Meinung, die Entwicklung der Flächen mit einem Gesamtgutachten zwecks Entwicklung von Kippenflächen hinsichtlich Bodenbildung und Pilzstrukturen zu begleiten. Dies wäre auch notwendig für die wissenschaftliche Entwicklung von neuen Landschaften. Der Bedarf hierzu ist in der Lausitz aufgrund des Braunkohlenbergbau mehr als gegeben. Es ist höchste Eisenbahn noch mal aktiv und sichtbar für die Natur zu sein, denn nächste Woche ist wieder Gemeinderat und einige Gemeinderäte haben wohl schon angekündigt die Beschlüsse bez. der Solaranlagenprojekte, die ausgerechnet in der Sommerpause und unter Führung eines stellvertretenden Bürgermeisters gefasst werden, abzusegnen. Wir sind gespannt auf den eigentlichen Ausgang und werden auf jeden Fall vor Ort sein. (C) Christian Penk
Da am kommenden Montag (05.07.2021) schon erneut die Abstimmung für die hier maßgeblichen Aufstellungsbeschlüsse (Beschlüsse zur Aufstellung vorhabenbezogener Bebauungspläne) auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung Schleife steht, veröffentlichen wir an dieser Stelle – mit Erlaubnis des Verfassers, den wir dennoch unkenntlich gemacht haben – einen Einwohnerbrief vom 30.11.2020 (!!!). Der besagte Einwohner – ein früherer Amtsträger der Gemeinde – fasste schon im November alles zusammen, worum es geht, erhielt bis dato jedoch nie eine sachgemäße Antwort, geschweige denn ein Gesprächsangebot oder Ähnliches. Unsere Fragen an die Gemeinderäte, an Herrn Bürgermeister Funda sowie auch gern an die Gemeindeverwaltung: Wurde dieser Brief allen Gemeinderäten/Ortschaftsräten (siehe Anrede) zur Kenntnis gebracht? Im Jahr 1996 war der Gemeinde Schleife augenscheinlich der ökologische Wert der Flächen bewusst, daher rührten die Bemühungen, dieses Gebiet als Landschaftsschutzgebiet zu sichern. Dies gelang – aus welchen Gründen auch immer – zu diesem Zeitpunkt nicht, daher wurde der Bereich als „geschützter Landschaftbestandteil“ ausgewiesen. Wann wurde dieser Beschluss gefasst? Wenn es keinen gegenteiligen oder aufhebenden Beschluss gibt, dürfte dieser noch Bestand haben. Ist das so? Welche Maßnahmen sind auf Grundlage dieser Situation zu unterlassen bzw. zu unternehmen? Nicht ganz unwesentlich aus unserer Sicht ist natürlich auch, dass damals durchaus ein entsprechendes Wertebewusstsein im Hinblick auf das Ökosystem geherrscht haben muss, wohingegen wir seit März versuchen, den naturschutzrelevanten Wert herauszuarbeiten und das Gefühl haben, man will uns nicht glauben. Sagen doch die Investoren von weit her, etwas ganz anderes. 😉 Zu welchem Zeitpunkt ging dieses Bewusstsein in der Gemeinde verloren? Ist es nicht auch ein wenig eine Verpflichtung denjenigen gegenüber, die das, was die „Mulkwitzer Hochkippen“ ausmacht, (mit viel Fachwissen und Herzblut) erschaffen haben und als schützenswert erachtet haben? Gerade auch, weil so viel von der Gemeinde ohnehin aus anderen Gründen weichen musste? Wir wiederholen uns daher gern: Ein „Ja“ am Montag bedeutet einen „Auftrag“ zur Erstellung von Bebauungsplänen. Auf dem Areal, welches vor etwas 25 Jahren noch von den Vorgängern der jetzigen Gemeinderäte (vielleicht sogar war der ein oder andere damals schon Gemeinderat) als Landschaftsschutzgebiet geschützt werden sollte und sodann als „geschützter Landschaftbestandteil“ ausgewiesen worden ist! Irgendwie kann man da teilweise die Welt nicht mehr verstehen. Ein Paradoxon jagt hier das nächste. Aber unsere Hoffnung an eine Einsicht stirbt zuletzt. (Orga-Team)
Liebe Community, dank eurer tollen Unterstützung konnten wir schon mehr als 800 Euro in die wichtige Öffentlichkeitsarbeit für unseren Kampf für ein bedrohtes Naturparadies einsetzen. Perspektivisch werden wir noch so manchen Euro benötigen, da wir euch versprechen, dass wir alles tun werden, was nötig ist, um die Zerstörung zu verhindern. Jeder Euro zählt, jeder noch so kleine Betrag hilft. Jeder Cent wird für die Rettung des Ökosystems Hochkippen verwendet.
Bitte teilt unser Anliegen und unterstützt uns weiter so wie bisher. Wir brauchen einen langen Atem und viel Kraft, Nerven und Energie für diesen Weg. Bitte hier klicken.