Gern werden die Wälder auf und an den Hochkippen von unseriösen Gewinnmaximierern als „Wertlose Monokulturen“ bezeichnet. In Wirklichkeit sind es artenreiche gesunde Wälder, ganz anders als viele andere sächsische und Brandenburger Wälder, wo der Borkenkäfer und Trockenheitsschäden für große Probleme sorgen. Auch der Waldboden strotzt vor Vitalität. Pilze in Hülle und Fülle, vor allem Steinpilze, Blutreizker, Krauseglucken und Maronen dominieren derzeit. Und Preiselbeeren, überall Preiselbeeren. Lasst uns alle zusammen stehen und das Paradies retten.
In der Gemeinde Schleife gab es weitere interessante und unbedingt beachtenswerte Veränderungen. Der Ortschaftsrat Schleife hat in der vorigen Woche Mike Zuchold zum Ortsvorsteher gewählt, Stellvertreterin ist Stefanie Paul. Mike Zuchold ist, im Gegensatz zum bisherigen Ortsvorsteher, kein Unterstützer der Hochkippenzerstörung! In Rohne hat der Ortschaftsrat Falk Passow gestern zum Ortsvorsteher gewählt, Stellvertreterin hier ist Sandy Wunderlich. Falk Passow ist ein engagierter Mitstreiter in unserer Bürgerinitiative und somit ändert sich in Rohne Vieles! Denn Herr Jainsch, bisheriger Ortsvorsteher in Rohne und gewählter CDU-Gemeinderat, war in den letzten Jahren einer der radikalsten Verfechter der geplanten Hochkippenzerstörung und fiel immer wieder unangenehm auf wegen seiner Sturheit gegenüber Fakten und Argumenten. Er trat nun etwas überraschend aus dem Ortschaftsrat Rohne aus und legte auch sein Amt als Gemeinderat nieder! Nachdem in der konstituierenden Gemeinderats-Sitzung Herr Struck nicht zum stellvertretenden Bürgermeister gewählt wurde, sondern unser Mitstreiter Mathias Lampe, so ist dies nun ein weiterer großer Paukenschlag im beschaulichen Schleife. Das Kartenhaus wankt nicht, es fällt. Aber warum ist das so? Diese Frage sollten sich die Herrschaften mal stellen. Inwiefern haben sie die Bürger ernst genommen? Inwiefern haben sie verantwortlich gehandelt in Bezug auf die letzten Naturreserven? Vielleicht bringt dies ja auch die letzten Unterstützer dieser perversen Hochkippenpläne zum Nachdenken und vor allem zum Umdenken! Zum Umdenken ist es nie zu spät. Schließlich ist noch nichts verloren, alles(!) kann noch verhindert werden. Und man möchte doch mit Anstand in den Spiegel schauen können, oder? Unseriöse Investoren, die sogar dem Anschein nach Kinder manipulieren und Vereine mit Geld locken wollen, sollten die letzten geschlossenen Augen derer öffnen, die das Offensichtliche einfach nicht sehen wollten bisher.
Der Bundesforstbetrieb Lausitz betreut militärische Liegenschaften, u.a. den Truppenübungsplatz Oberlausitz, aber auch ehemalige militärische Gebiete, wie z.B. das Gebiet „Weißer Berg“ unterhalb der Mulkwitzer Hochkippen. Der „weiße Berg“ ist eine Endmoränenlandschaft mit einer großen Wanderdüne und wertvoller Heidelandschaft und gehört zum Gesamtökosystem der Hochkippenlandschaft, da insbesondere Wölfe, Hirsche usw beide Habitate als gemeinsamen Lebensraum nutzen. Der Chef der Bundesforst, Herr Graf von Plettenberg, fühlte sich berufen, uns öffentlich bei Instagram einen Kommentar zukommen zu lassen.
𝗛𝗶𝗲𝗿 𝘂𝗻𝘀𝗲𝗿𝗲 𝗲𝗯𝗲𝗻𝗳𝗮𝗹𝗹𝘀 ö𝗳𝗳𝗲𝗻𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵𝗲 𝗔𝗻𝘁𝘄𝗼𝗿𝘁 𝗱𝗮𝗿𝗮𝘂𝗳: Sehr geehrter Herr von Plettenberg, wir stehen jederzeit für ein persönliches Gespräch zur Verfügung, Angebote gab es ja genügend, das gleiche gilt für das Lupus-Institut, von denen man auch leider gar nix hört. Zu Ihrem Kommentar kurz ein paar Anmerkungen:
finden wir weder die Umweltzerstörung durch den Tagebau noch die gravierenden Auswirkungen „toll“, wir müssen in der Tat mit diesen Folgen leben, da geben wir Ihnen vollkommen Recht. Allerdings wurden diese Entscheidungen in einer Zeit getroffen, wo wir entweder noch Kinder waren oder noch gar nicht auf der Welt. Ihre Altersklasse wäre da am Zuge. Wo waren Sie denn damals eigentlich, als es ums Verhindern ging?
Gerade weil Schleife in so gigantischem Ausmaß mit Naturzerstörung leben muss dank des Versagens der Vorgenerationen, ist es umso wichtiger, die letzten Wälder zu erhalten. Wie Sie wissen, sind im Waldgebiet zwischen Schleife und Spremberg enorme Naturzerstörungen geplant. Auch da hört man absolut gar nix von Ihnen! Es gibt übrigens nicht einen einzigen nachvollziehbaren Grund, welcher WKA und FPVA in diesem Naturgebiet rechtfertigen würde! Dieser Wald ist die letzte Naturreserve der Gemeinde, ein wichtiger Rückzugsort für die Wildtiere, allein auf den Hochkippen gibt es 160 Arten, die unter strengem Schutz stehen! Wir, die absolut nix dafür können, dass die Vorgenerationen zugelassen haben, dass die Wälder südwestlich von Schleife vernichtet werden, möchten unseren Nachkommen wenigstens diesen Rest erhalten. Das sollte auch in Ihrem Interesse sein. Wir sind gern bereit, mit Ihnen zu reden, so wie immer. Aber unterlassen Sie bitte den moralischen Zeigefinger, wenn er nicht angebracht ist, sowas gehört sich nicht und es spricht anhand der Widersprüche auch nicht gerade für Sie 😉 in diesem Sinne liebe Grüße aus Schleife