Eindrücke von der Westkippe

Trotz der schockierenden Entwicklungen konnten wir am 04. Dezember 2025 auch das Naturparadies Hochkippen erleben – dort, wo es in abgelegenen Winkeln noch existiert. Der Mond stand hell über uns, Schwarzspechte riefen aus den Baumkronen, ein Seeadler zog seine Kreise. Wolfslosungen und frische Abdrücke zeigten, dass auch Isegrim noch hier unterwegs ist.

Es waren kurze, klare Momente des Durchatmens. Augenblicke, in denen die Stille dieser eindrucksvollen Landschaft uns innehalten ließ – man wollte sie festhalten, abspeichern, weil man weiß, wie selten sie geworden sind. Und vielleicht nie wieder so zurückkehren.

Denn die angeblich „grüne“ Ideologie, die gewissenlose Lobbyisten und Investoren verkaufen, bedeutet hier nichts anderes als Naturzerstörung. Und genau das macht die letzten unversehrten Eindrücke so wertvoll – und so verletzlich.

Straßenbau über die Hochkippen

Ja, die Bilder schmerzen – und wie! Trotzdem werden wir euch in regelmäßigen Abständen schonungslos zeigen, wie die Zerstörung voranschreitet. Heute war ein Teil unseres Teams auf der Hochkippe West, um den aktuellen Zustand festzuhalten. Was wir sahen, war pure, rücksichtslose Verwüstung: Bagger, dröhnender Lärm, brachiale Schneisen, die sich durch ein einzigartiges Ökosystem fressen. Und das ist erst der Anfang!
Über den Teichen zog ein majestätischer Seeadler seine Kreise, Rot- und Schwarzwild waren unterwegs, Spuren der Wölfe lagen deutlich vor uns – doch all das scheint niemanden zu interessieren. Die rund 300 Arten der Roten Liste offenbar genauso wenig. Hier wird ohne Gewissen, ohne Skrupel zerstört – und das perfide daran: Man verkauft es als Umwelt- oder Klimaschutz.
Was sich hier abspielt, ist ein gigantischer Skandal. Wir stehen fassungslos daneben und müssen mit ansehen, wie unsere Heimat ihr Gesicht verliert, wie die Hochkippen Schritt für Schritt in eine Industriewüste verwandelt werden. (orga)

Was kommt realistisch auf Schleife zu?

Die kommenden Jahre werden entscheidend für die Zukunft der Gemeinde. Mehrere Energie- und Rohstoffvorhaben überlagern sich und könnten das letzte große Waldgebiet rund um Schleife dauerhaft verändern.

𝐖𝐢𝐧𝐝𝐞𝐧𝐞𝐫𝐠𝐢𝐞
Nach aktuellem Planungsstand ist mit einer sehr hohen Anlagenkonzentration zu rechnen:

Schleife: mindestens 30 Anlagen
Windpark Spremberg: rund 30 Anlagen
Windpark Zerre: bis zu 27 Anlagen

In Summe entsteht ein möglicher Korridor 𝐯𝐨𝐧 𝟖𝟎 𝐛𝐢𝐬 𝟗𝟎 𝐖𝐢𝐧𝐝𝐤𝐫𝐚𝐟𝐭𝐚𝐧𝐥𝐚𝐠𝐞𝐧, der den Wald zwischen Schleife und Spremberg massiv prägen würde.

𝐖𝐞𝐢𝐭𝐞𝐫𝐞 𝐆𝐫𝐨ß𝐯𝐨𝐫𝐡𝐚𝐛𝐞𝐧
-großflächige Photovoltaik-Projekte
-ein möglicher Kupferabbau mit weitreichenden Folgen für Wald, Grundwasser und Landschaft
-fortgesetzter Braunkohlebergbau, der riesige Flächen beansprucht und Umweltbelastungen erhöht.

𝐅𝐨𝐥𝐠𝐞𝐧 𝐟ü𝐫 𝐝𝐢𝐞 𝐆𝐞𝐦𝐞𝐢𝐧𝐝𝐞
-deutlicher Verlust an Lebens- und Wohnqualität
-absehbare sich verstärkende Abwanderung und sinkende Schlüsselzuweisungen
-steigende finanzielle Risiken trotz kurzfristiger Projektgelder
-unwiederbringliche Zerstörung des letzten größeren zusammenhängenden Waldgebiets.

𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭
Schleife steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Noch gibt es kommunale Handlungsmöglichkeiten – doch ohne eine klare Ausrichtung auf Lebensqualität, Waldschutz und nachhaltige Entwicklung drohen langfristige Schäden, die nicht mehr rückgängig zu machen sind. Darüber sollten sich alle Beteiligten im Klaren sein.

Bildmontage der Ansicht des Waldes von Rohne aus, wie es in nicht allzuferner Zukunft aussehen könnte.